Der Panther in meinem Leben

„Aromantik und Tiere“ Hm… ich überlege, aber was sollte das denn miteinander zu tun haben? Meine Zuneigung zu Tieren ist doch was ganz anderes als zu Menschen. Ich wüsste gar nicht wo sich da was beeinflussen oder zusammenhängen soll.

Andererseits, warum sollten meine Gefühle für Tiere sich derart unterscheiden, sind wir doch selbst Tiere? Und kümmere ich mich um den schwarzen Miniartur-Panther nicht ausgiebiger als um alle anderen Wesen auf der Welt, einschließlich mir? Miaut er, reagier ich, antworte ich. Will er essen, streichle ich ihn den ganzen Weg bis zum Napf. Möchte er raus ebenso, nebst laaangem hin und her ob es nun doch hinaus geht oder nicht. Beim kleinsten ungewöhnlichen Geräusch bin ich alarmiert.
Ist also doch irgendwie anders als bei Menschen und gefühlt mindestens ebenso tief in meinem Herzen.
Mit ihm mag ich kuscheln, ihn streicheln und mich kommandieren lassen. Nicht immer, aber häufiger als bei Menschen. Vielleicht weil er das wie selbstverständlich immer wieder einfordert, aber nicht zwingend durchsetzt, oder weil das nicht jeden Tag vorkommt. Wenn er mich besucht ist das eine kleine Ehre, denn er könnte ja auch woanders bleiben. Und ist er nicht da, wenn es mir schlecht geht oder lange Zeit unauffindbar, dann fühl ich mich so, wie wenn Freundys keine Zeit haben.

Sagt das irgendwas über mich aus? Ich weiß es nicht. Hat es irgendwas mit Aromantik zu tun? Keine Ahnung. Vielleicht, mag ich ihn lieber kraulen und streicheln, weil da wirklich keine Ansprüche oder irgendwas mitkommen, die romantischer Natur wären. Vielleicht.

Hat sich meine Bindung zu Tieren geändert, seit ich weiß, dass ich aromantisch bin? Gute Frage. Wir hatten immer Tiere im Haus, auch zuvor schon Katzen. Aber wie das war weiß ich gar nicht mehr. Das hab ich wohl verdrängt, wie so vieles. „Ich bin kaputt“ hat so viel Raum eingenommen, bzw füllt meine Erinnerungen jetzt mit so viel Leere, dass ich mich nicht entsinnen kann, was Mal war.

Du nimmst dir deine Freiheit
Wandelst nach deinem eig’nen Sinn
In deinen Augen ruht Weisheit
Doch auch kurzem Schalk gibst du dich hin.

Wild, voller Misstrauen und ängstlich
So kamst du her
Nun schreckhaft, doch unendlich schmusig und anhänglich
Welch eine Ehr‘.

Mein Miniatur-Panther.

~ Delfin