Blair

Eine kleine Anmerkung vorab: Das hier ist eine fiktive Geschichte, die meinen Gedanken entsprungen ist. Ich mache das nicht beruflich, sondern lediglich im kleinen Stil in meiner Freizeit. Deshalb erwartet bitte kein Meisterwerk. Ich hoffe natürlich trotzdem, dass die Geschichte Menschen unterhalten kann. Es handelt sich hier um dieselben Charaktere wie bei meiner letzten fiktiven Kurzgeschichte. Zum besseren Verständnis hier eine kleine Beschreibung der drei Hauptpersonen:

Dante ist 22, Aro-Ace, männlich und benutzt die Pronomen er/ihm.

Lilith
ist 24, Aro-Ace, weiblich und benutzt die Pronomen sie/ihr.

Lee ist 24, Aro-Ace, agender und benutzt die Neopronomen Xier, Dey und X, welche durchgewechselt werden sollen.

Pov. Lilith

„Bin zurück!“ Ich höre die Tür ins Schloss fallen und sehe vom Schlafzimmer in den Flur unserer Wohnung, in der sich Lee gerade die Schuhe auszieht und dann lächelnd auf mich zukommt. Ich schließe meinen Partnermenschen in die Arme und drücke x fest an mich, was die andere Person dasselbe machen lässt. Wir lösen uns voneinander und ich gebe dem rothaarigen Menschen einen Kuss auf die Wange. Dey legt den Kopf schief und wackelt mit dem Kopf, sodass die Braids lustig wackeln. X beginnt zu kichern und wird dann wieder ernst „Blair hat heute große Fortschritte gemacht, sie wird immer gehorsamer.“ Ich sehe meinen Partnermenschen stolz an und streiche xier über den Kopf, wie dey es am liebsten hat. Lee greift nach meiner Hand und zieht mich mit den Worten ‚Ich zeige dir, was sie heute gelernt hat‘ aus dem Schlafzimmer und ins Wohnzimmer.

Wir betreten das Zimmer und Lee sieht sich suchend nach unserem weißen Schäferhund um, den ich auf dem Sofa vorfinde „Nicht schon wieder!“ Ich baue mich vor unserem jungen Hund auf, setze einen ersten Blick auf und sage „Runter vom Sofa!“ Blairs Blick wird traurig, sie steht auf und springt vom Sofa. „Guter Hund.“ Lee streichelt die weiße Schönheit und sieht dann zu mir „Sie kommt langsam mit den grundlegenden Befehlen zurecht.“ Dey sagt Blair, dass sie sitzenbleiben soll, geht dann ein paar Schritte zurück, kniet sich auf den Boden und sagt „Komm!“ Unser neues Familienmitglied springt auf und rennt fröhlich auf meinen Partnermenschen zu, der ihr Leckerlis vor die Nase hält. Lee hebt den Kopf und sieht zu mir „Siehst du, sie wird immer besser.“ Ich nicke x zu und setze mich dann zu den beiden auf den Boden „Das machst du wirklich gut, Blair.“ Ich streiche dem Schäferhund, der noch nicht seine vollständige Größe erreicht hat, behutsam über den Kopf, woraufhin sie sich auf meinen Schoß fallen lässt und mich glücklich ansieht.

Wir haben den kleinen Hund vor ein paar Wochen aus dem Tierschutz geholt. Lee, Dante und ich hatten uns dort von einem Mitarbeiter beraten lassen, der uns die Hunde gezeigt hat, die sie vermittelt wollten. Er hatte auf eine Reihe von Hunden gezeigt und meinte „Die sind alle noch sehr jung.“ Wir sahen uns einen Hund nach dem anderen an, bis der rothaarige Mensch plötzlich vor einer Scheibe stehenblieb und aufgeregt auf der Stelle hüpfte. Dante und ich waren zu xier gegangen und haben einen kleinen, weißen Hund erblickt, der sich gerade erleichtert hatte. „Findest du ihn süß?“ Lee nickte sofort und der Mitarbeiter, welcher uns beraten hatte, hat sich neben uns gestellt „Sie ist ehrlich gesagt weiblich. Wir wissen nicht, weshalb sie beim Wasserlassen stehenbleibt, es scheint ein Tick von ihr zu sein. Ansonsten ist sie sehr kuschelbedürftig, liebevoll, lernfähig und offen für neue Menschen.“ Nachdem der kleine Hund fertig war, hatte er uns an der Scheibe erblickt und kam mit wedelndem Schwanz auf uns zu. Lee kniete auf dem Boden, deren Hand hatte xier an die Scheibe gelegt und begann dann zu strahlen „Kommt euch dieser Tick auch wie eine Bestimmung vor?“ Dante und ich hatten uns angesehen und einander zugenickt. Dieser Hund sollte unser neues Familienmitglied werden, da gab es keinen Zweifel.

Seitdem die Kleine bei uns ist, ist sie schon etwas größer geworden. Sie ist größtenteils stubenrein und wir gehen wöchentlich mit ihr zur Hundeschule, um mit ihr zu trainieren. Uns allen ist es wichtig, dass Blair gut erzogen ist. Doch während ich dagegen bin, dass der Hund sich auf unser Sofa legt, arbeiten meine beiden Liebsten leider gegen mich. Die finden es absolut klasse abends mit dem Hund auf unserem Sofa zu kuscheln, was ich daran merke, dass am nächsten Tag weiße Haare auf dem Bezug sind.

Die Türklingel reißt mich aus meinen Gedanken. Während Lee bei Blair bleibt, die am liebsten zur Tür rennen würde, gehe ich dorthin, um sie zu öffnen. Vor mir stehen Clara und Ava, die mein nichtbinärer Partnermensch für heute eingeladen hat. Ich begrüße die beiden und gehe einen Schritt zur Seite. Clara betritt gefolgt von ihrer Freundin die Wohnung und sieht sich suchend um „Wo ist denn euer neues Familienmitglied?“ Lee scheint Blair losgelassen zu haben, denn die sprintet gerade aus dem Wohnzimmer auf die Tür zu und schnuppert neugierig an unserem Besuch. Sie schnuppert an Avas Tasche und schnappt danach, woraufhin ich den weißen Wirbelwind wegziehe „Entschuldige, wir trainieren noch mit der Kleinen.“ Die beiden Frauen beginnen zu lachen und Ava zieht eine Dose mit Leckerlis aus ihrer Tasche, die sie mir zeigt „Wir haben Blair ein kleines Geschenk mitgebracht, das scheint sie gerochen zu haben.“

Lee betritt den Gang und fällt Clara in die Arme. Die beiden befreundeten Personen liegen sich lange in den Armen und lösen sich schließlich grinsend voneinander. Ava kniet mittlerweile auf dem Boden und streichelt den Schäferhund, der ihre Berührungen sichtlich genießt. Ich überlege gerade, ob ich unserem Besuch das weiche Sofa anbieten soll, da öffnet sich die Tür und Dante betritt die Wohnung. Er sieht kurz verwirrt zwischen den Leuten hin und her und geht dann zu mir. Er küsst mich sanft und sieht mich dann schmunzelnd an „Hast du vergessen, dass wir gemütlichere Sitzgelegenheiten haben, als den Boden?“ Ich schüttle den Kopf „Sie sind gerade erst gekommen und bisher ist der Hund interessanter als unser Sofa.“ Schmunzelnd sehen wir beide auf den Boden, auf dem mittlerweile auch Clara und Lee sitzen und unsere weiße Schönheit ebenfalls streicheln. Mein Partner beginnt zu kichern „Der Hund hat auch eine ganz besondere Ausstrahlung.“ Er sieht zu der Kleinen und sagt dann laut „Blair, komm her.“ Die junge Schäferhündin springt auf und springt auf Dante zu, der sie sofort in den Arm nimmt und sie lachend begrüßt „Hast du heute etwas Neues in der Schule gelernt?“ Er sieht zu Lee und beobachtet die nichtbinäre Person dabei, wie xier stolz nickt „Sie reagiert mittlerweile wirklich gut auf den Bleib-Befehl, ich kann es dir nachher zeigen.