Als demiromantischer Mensch befinde ich mich im Bereich des Arospec*, fühle mich allerdings meist mehr alloromantisch als aromantisch. Außer vereinzelt bei Musik …
Wenn ich mein Radio anschalte höre ich gerne einen bunten Mix verschiedenster Stile aus unterschiedlichen Zeiten. Meist folge ich nur dem Klang und lasse mich treiben von der dahin plätschernden Musik, während ich meine Aufgaben erledige. Das eine Lied lädt mich dabei mehr zum Anpacken und ein anderes mehr zum träumerischen Verweilen ein. Das Einzige, was mir zwischendrin vielleicht mal auffällt, ist der Takt, der einzelnen Songs, der mich unterschiedlich anregt bzw. antreibt.
Manchmal bekomme ich aber doch Lust auch den Texten, meines sonstigen Hintergrundgeplänkels zu zuhören. So letztens geschehen beim Titel „Every breath you take“ von Police aus dem Jahre 1983. Die Musik gehört bei mir zu der Sorte angenehmes, verträumtes Geplänkel, das einfach nur so dahin läuft und eine nette Atmosphäre schafft, ohne aufdringlich zu sein. Um so verwundeter war ich als ich zum ersten Mal wirklich auf den Text hörte, der da gleich zu Anfang lautet:
„Every breath you take
Every move you make
Every bond you break
Every step you take
I’ll be watching you“
Ich bin mir sicher es ist einfach nur (kitschig-) romantisch gemeint. Allerdings hinterlässt es bei mir eher einen leichten Schauer, denn das klingt in meinen Ohren eher nach Stalker und ich würde mir nicht wünschen, dass jemensch so etwas bei mir täte und mich jeder Zeit beobachten würde, selbst wenn es lieb gemeint wäre. Auch von einem Partnermenschen würde ich das nicht wollen, weil ich dies nicht als beschützend, sondern als übergriffig empfinde.
Vielleicht bin ich aber auch nur für die Romantik dahinter blind und erlebe bei diesen und anderen Songs mit ähnlichen Texten, meine persönlichen (musikalischen) Aro-Momente.
~ Noir (Gastbeitrag)