Eigentlich immer, wenn ich mich als Aro oute – was jetzt nicht zwingend allzu oft ist – fragen mich diese Menschen, was ich denn mit der tollen Zeit mache, die ich da habe. Ist natürlich voll lieb und so, ist aber echt nicht so, dass ich mich hier langweile.
In meinem vorherigem Beitrag zu dem Thema hatte ich schon darüber geschrieben, dass für mich der Hauptunterschied darin liegt, dass ich mehr Freiheit in der Freizeitgestaltung habe. Nu ist es aber so, dass ich hier weit davon ab bin, mich zu langweilen. Ich habe Freiheiten, ja. Aber diese nutze ich auch sehr gerne. Fast schon ein wenig zu gerne. Wenn ich alleine kontrolliere, was ich so mit meiner Freizeit mache, dann guckt da eben keine Partnerperson drüber. Und diese bucht mich auch nicht das ganze Wochenende über von früh bis spät.
Das führt dann dazu, dass ich über die Zeit mich dran gewöhne, Interessen kompromisslos auszuleben. Und mich da einzubringen. Und dann gibt’s plötzlich zeitliche Verbindlichkeiten rechts und links und zwischendrin. Und dann habe ich halt Vereinsabend A am Mittwoch um 18:00, und Vereinsabend B am Mittwoch um 20:00. Und ja, unter der Woche, weil das Wochenende ist eh gebucht, dass kann ich gleich vergessen. Das wird auch leider nicht allzu viel besser mit der Zeit, denn je länger ich sowas lebe, desto mehr gewöhne ich mich dran, und desto mehr denke ich, unter bekommen zu können. Ein schrecklicher Kreislauf, aus dem der einzige Ausweg ist, sich irgendwen zu suchen, der mich dazu zwingt, mir mal so richtig Zeit zu nehmen.
Von daher frage ich mich tatsächlich, ob Menschen in Beziehungen – vor allem, wenn diese so richtig darin investiert sind – nicht am Ende des Tages deutlich mehr Zeit haben, als Menschen, die so ihr Ding vor sich hin wurschteln, und dann ihren kompletten Kalender vollplanen.
~ Flemm