Tausend– und eine Nacht, und es hat zoom gemacht

Wer kennt es nicht aus Rundfunk und Radio von vor 20 Jahren oder so? – ein Ohrwurm, der aus der Hölle kommt. Oder zumindest mal nicht exakt meinem, durchaus hochkarätigen, Musikgeschmack, entspricht. Ich spreche vom Lied 1000 UND 1 NACHT von der Klaus Lage Band.

Nun, warum gebe ich mir dann doch die Mühe, hier über diese Stück zu schreiben? Ich bin soeben über die verlängerte Definition von Demiromantik gestolpert, und hatte sofort das Lied im Kopf. Und dabei ist mir dann aufgefallen, wie trügerisch doch das Bild ist, das ich so über Demiromantik habe? – oder zumindest mal hatte. Teil 2 ist dann, dass mir tatsächlich aufgefallen ist, dass der Text gar nicht so laut nach Demi schreit, wie ich so dachte – und tatsächlich doch eigentlich voll das Normativ trifft.

Zumindest hatte ich mal eine Person im Leben, die mich vollgeschwafelt hat, wie toll doch der Gedanke sei, sich vom Kindergarten bis zum Grab zu kennen, und dabei gemeinsam durch das Leben zu gehen, in einer romantischen Bezeihung. Interessanterweise entwickelte besagte Person das mit der Liebe auch erst in den ganz ganz späten Teenagerjahren. Wir kannten uns vorher aber schon für locker 15 Jahre. Ist das nun ein Zeichen für Demiromantisches Verhalten? Ich befürchte nicht. Zumindest benötigte jene Person dann bei der nächsten Verliebensperiode nur ganz wenige Treffen.

Gut, tolle Geschichte, aber was lernen wir daraus? Während besagtes Lied eine Geschichte schildert, die unter demiromantischen Menschen durchaus vorkommen kann, ist sie keinstenfalls exklusiv für demiromantische Menschen. Interessanterweise verbinde ich das aber. Vielleicht ändert sich das ja? Nicht, dass ich schon wieder anfange, zu assumen, die Welt sei Arospec* – das passiert mir irgendwie zu oft.

In der „Recherche“ zu diesem Beitrag hat sich dann ergeben, dass das „gute“ Stück 36 Jahre alt ist… der Wahnsinn, warum wurde ich denn damit noch in den 2000ern durch das Radio zugespammt?

~ Flemm