Liebe

Liebe gestern und heute

Nachdem ich vor ein paar Jahren endlich erkannt hatte, dass ich aro bin, schoss mir in der ersten Zeit danach beim Gedanken an Liebe immer ein Bild von einem riesigen Felsbrocken in den Kopf, der weit weg war und trotzdem noch gigantisch wirkte. Im Nachhinein betrachtet drückte das damals für mich die Unfassbarkeit von Liebe aus, die ich fühlte, weil meine Vorstellung von Liebe in dieser Zeit strikt auf romantische Liebe beschränkt war. In einer Beziehung vor meiner Aro-Erkenntnis hatte ich die Worte „Ich liebe dich“ zwar oft ausgesprochen, aber nie gefühlt; es gehörte halt irgendwie dazu, wie so einiges andere (leider) auch.

Diese Unfassbarkeit erlebe ich heute nicht mehr. Liebe beschreibe ich für mich als die Kombination aus einem tiefem Gefühl der Verbundenheit (das mir immer mal wieder sehr bewusst wird, wenn mich aus dem Nichts eine riesige Welle aus Dankbarkeit überrollt, diesen Menschen in meinem Leben zu haben, und ich vor Freude heulen könnte oder dann auch mal heule), und einem fast bedingungslosen Vertrauen diesem Menschen gegenüber.
Heute sind es keine leeren Worte, wenn ich sage „Ich liebe mein Geschwister, ich liebe meine beste Freundin und ich liebe meine beiden Beziehungsmenschen.“, weil ich diese Worte fühle. Auf meine Art eben.

~ Meo