Ein positiver Gott

Ich wollte mal meinen Gott vorstellen, oder einen Gott, oder den Gott. Ich bin queer (ace, non binary) und katholisch und auch wenn die Kirche super viele Probleme hat, ist es für mich wichtig Gott zu haben. Deswegen habe ich gedacht, ich teile mal mein Verständnis von Gott und warum mein Gott mich liebt und es egal ist, dass ich queer bin.
Für mich gibt es 3 Wichtige Punkte wenn es darum geht wie mein Gott funktioniert.
Als erstes, er liebt jeden, bzw. jeden der das möchte. Er beschützt und unterstützt jeden. Und wenn ich für meine Freunde bete, dann ist es selbstverständlich das Gott zuhört.
Das Zweite ist, er hört zu, und er hat auch keine Wahl. Ich will nicht immer zu meinen Freunden mit meinen Problemen, oder sie haben keine Zeit, was absolut legitim ist.

Aber Gott ist immer da, egal wo ich bin, ich kann immer mit Gott reden und er muss immer zuhören, und will immer zuhören.
Dazu gehört in meinem Verständnis auch, das Gott mehreren/allen Menschen 100% seiner Aufmerksamkeit schenken kann.
Die letzte für mich wichtige Eigenschaft von Gott ist, dass er bei Entscheidungen hilft. Ich glaube, dass Gott alles was ich tue für richtig hält, oder zumindest beschließt ich lerne etwas dabei und es bringt mich weiter. Und das ist auch das entscheidende, warum queer sein und an Gott glauben für mich funktioniert. Wenn Gott nicht gewollt hätte, das ich queer bin, hätte er mich nicht queer gemacht, also muss Gott es absichtlich gemacht haben, und wie könnte er dann dagegen sein oder es verurteilen?

Und dabei ist es egal ob ace sein, eigentlich relativ gut ins Konzept der Kirche passt.
Für mich ist ganz selbstverständlich das Gott jeden liebt und unterstützt, egal ob queer oder sonst irgendetwas.
Leider ist es üblich, dass gläubige Menschen oft nicht von der queeren Community verstanden werden (anders herum auch). Das liegt aber vor allem an dem Konzept Kirche. Also warum sagen man ist katholisch, oder in die Kirche gehen?
Für mich ist Kirche ein Ort zum Runterfahren. Ich kann mit niemandem reden, ich kann nicht ans Handy, ich muss mir Gedanken über mich und mein Leben machen, ich muss mit Gott reden. Klar ich könnte auch einfach eine Stunde absitzen, aber das will ich grad auch nicht. Also gehe ich in die Kirche um zur Ruhe zu kommen, und das tun andere Menschen, genauso wie Freunde mit mir. Das das unter katholische Kirche gefasst wird ist Pech.
Zwei weitere Sachen wo Kirche, Glauben und queer sein Zusammenhängen:

  1. Himmel und Hölle. Für mich ist es leicht, ich glaube nicht an Himmel und Hölle, ich glaube auch nicht daran das queere Menschen in die Hölle kommen. Einfach weil Gott bedingungslos liebt und wir seine Kinder sind, und spätestens als Jesus alle unsere „Sünden“ auf sich genommen hat, war es für uns unmöglich in die Hölle zu kommen.
  2. Bibel. Und was steht in der Bibel zum Thema queer sein, nichts. Für mich ist die Bibel ein Sammelband an Geschichten, die uns Vorschläge geben zu wie wir handeln können. Aber die Geschichten müssen interpretiert und vor allem auf die heutige Zeit angepasst werden. Weil nur dann kann man ein modernes und gesundes Verhältnis zu Gott aufbauen. Aber genau da sehe ich auch die Chance, das jeder die Möglichkeit hat einen Gott zu haben, weil zumindest mir hat es schon unendlich oft geholfen.

~ Alec